: Podcast "Geschichte wird gemacht"

4-Tage-Woche, mitbestimmtes Arbeiten, Quiet Quitting … die Frage, wie wir arbeiten und wie wir leben wollen, treibt uns um. Während wir darüber nachdenken, was sich ändern sollte, lohnt sich der Blick zurück: Was haben wir eigentlich schon dazu gewonnen - und wie kann es von hier aus weitergehen? In "Geschichte wird gemacht" zeigen wir euch, wie Gewerkschaften als tragende Säule der Demokratie bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für alle erkämpft haben, wie wir heute davon profitieren - aber auch wo noch Luft nach oben ist.

Frauen und Männer demonstrieren für Lohngleichheit. Auf einem Plakat steht 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!'

Themen

: Die gesetzliche Sozialversicherung

Die deutsche Sozialversicherung ist eine zentrale Institution der sozialen Demokratie. Sie ist auf das Engste mit der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung verwoben. Welche Narrative existieren zur Entstehungsgeschichte der deutschen Sozialversicherung und ihrer weiteren Entwicklung? Wie und durch wen wird und wurde die Geschichte der deutschen Sozialversicherungspolitik erinnert? Und welche Rolle spielen die Beiträge der Gewerkschaften und der Selbstverwaltungsorgane der Sozialversicherungen in diesen Erinnerungen?

: Gewerkschaften

Wie werden in den Gewerkschaften ihre Entstehungsgeschichte(n) und ihre großen Veränderungsprozesse erinnert, welche Rolle spielen z.B. historische Argumentationen in Debatten um die Organisationsform der Gewerkschaft (Industrieverbandsprinzip und Einheitsgewerkschaft)? Was sind Erinnerungsorte in der Gewerkschaftsgeschichte und welche Bedeutung haben und hatten die Erinnerungen der Gewerkschaften für ihre Politik?

: Tarifvertrag

Die Geschichte des Tarifvertrages ist die Geschichte der Möglichkeiten und Grenzen gewerkschaftlicher Gestaltungsmacht. Wie wurden und werden die großen Etappen der Herausbildung der Institution Tarifvertrag und die großen Tarifauseinandersetzungen erinnert? Wie werden die Rollen der Tarifparteien und des Staates in der Erinnerungsgeschichte des Tarifwesens bewertet?

: Gleichheit

Mit der sozialen Demokratie verbindet sich das Versprechen wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Teilhabe für alle und der Angleichung der Lebensverhältnisse. Welche (kollektiven) Akteur_innen gelten in der Erinnerungskultur als Träger_innen und Erzeuger_innen von Gleichheit? Welche Politikfelder sind in der Erinnerung mit diesen Narrativen verbunden, welche Rolle spielt Bildung dabei?

: Mitbestimmung

Welche Erinnerungen verbinden sich mit den Institutionen Betriebsrat und Unternehmensmitbestimmung? Welche Rolle spielen sie für die Bewertung der sozialen Demokratie? Und nicht zuletzt: Welche Bedeutung hatte und hat die (Nicht-)Erinnerung an die (Miss-)Erfolge in der Durchsetzung der Mitbestimmung für das Selbstverständnis der Gewerkschaften?

: Gleichstellung der Geschlechter

Wie wird in den Gewerkschaften die Geschichte der Frauenbewegung erinnert? Welche Akteur_innen stärkten die gewerkschaftliche Erinnerung an Frauenbewegungen und welche Forderungen an die Gegenwart und Zukunft der Gewerkschaften waren damit verbunden? Und andersherum gefragt: Welche Rolle spielen Gewerkschaften und andere kollektive Akteure sozialer Demokratie in den Erinnerungen an die Gleichstellung der Geschlechter?

Frauen und Maenner demonstrieren gegen Lohndiskriminierung, Auf einem Plakat steht ' Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!'

: Migration

Welche Bedeutung haben Migration und der Umgang mit dieser in den Erinnerungen von Gewerkschaften und anderen kollektiven Akteuren sozialer Demokratie? Welche Rolle spielen migrantische Perspektiven in diesen Erinnerungen? Welche Gewerkschafter_innen mit Migrationsgeschichte wurden Teil des kollektiven Gedächtnisses ihrer Organisationen? Unterscheidet sich die Erinnerung an verschiedene Phasen der Migration?

: Europäische Idee und Internationalismus

Die soziale Demokratie war immer auch ein internationales Projekt: vom frühen Internationalismus der Arbeiterbewegung bis zu jüngeren Forderungen der Gewerkschaften nach einem sozialen Europa. In den gegenwärtigen Debatten um eine gemeinsame europäische Erinnerung ist eine wichtige, aber unterbelichtete Frage, auf welche Traditionen sich eine auf die Werte sozialer Demokratie ausgerichtete europäische Idee berufen kann.

: "Alte" und "neue" soziale Bewegungen

Beriefen sich die sogenannten ‚Neuen sozialen Bewegungen‘ auf die Tradition der Arbeiterbewegung oder herrschte hier Abgrenzung vor? Welchen Platz haben heute die Proteste der 1960er bis 1980er Jahre im kollektiven Gedächtnis der Akteure sozialer Demokratie? Wie wurden an der Schnittstelle von Gewerkschaften und Bewegungen über die Erinnerung an Protest Politikverständnisse ausgehandelt und gegebenenfalls verändert?

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